AOK: Musik tut gut!

Musik tut gut!
In jedem Lebensalter profitieren Menschen von der Harmonie der Töne. Schon Ungeborene reagieren auf Musik. Ob ihre bei Klängen einsetzenden Bewegungen immer Ausdruck des Behagens sind, mag dahingestellt sein. Sicher aber ist, dass in der Reaktion auf Klänge körperliche Bewegungsfunktionen geübt werden – und sogar so etwas wie eine frühe Lust an der Bewegung entstehen kann.
Zugleich werden auch die Sinne geschärft. Der fördernde Einfluss der Musik auf unsere Wahrnehmung wie auch auf die Entwicklung unseres Denkvermögens erweist sich dann ein Leben lang.

 

Musik im alter des Kindes und Jugendlichen
Je früher, desto besser: Lassen Sie Ihr Kind, sofern es auch nur ansatzweise einschlägige Neigungen erkennen lässt, bereits im Grundschulalter ein Instrument erlernen. Kinder, die Instrumentalunterricht erhalten, erweisen sich oft auch als lernstarke, disziplinierte Schüler und als überlegen in der sozialen Interaktion.
Denn das Erlernen eines Instruments führt früher oder später zum gemeinsamen Musizieren mit anderen und erzieht zur Rücksichtnahme sowohl auf die Mitspieler als auch auf die Noten.
Ist die Neigung zum aktiven Musizieren nicht besonders ausgeprägt, können Sie Ihr Kind immerhin an das bewusste Hören von Musik heranführen.

Der schlimmste Feind einer musikalischen Erziehung ist übrigens die Dauerberieselung durch musikalische Geräuschkulissen durch das ständig dudelnde Radio oder den iPod-Knopf im Ohr – schalten Sie im Interesse Ihrer Kinder öfter einfach mal ab!

 

 

Gegenläufig vieler Meinungen:
Ein Instrument zu erlernen steht den schulischen Leistungen nicht im Weg!!!
Im Gegenteil – wer sich mit einem Instrument beschäftigt lernt schneller und das überträgt sich auch positiv auf andere Bereiche.
Wer also denkt, er habe keine Zeit weil er viele Hausaufgaben oder ähnliches zu tun hat, irrt. Musik üben wirkt eher als Stress entlastend und macht den Kopf frei.

 

Musik im Erwachsenenalter
Musik ist so mächtig, dass sie gesellschaftliche Zustände ändern und Massen in Bewegung setzen kann. Ohne den Rock’n’Roll etwa hätte es viele gesellschaftliche Veränderungen und Revolutionen – nicht gegeben.
Musik wird von vielen Menschen aber auch als individuell befreiend erlebt.
Intensives Zuhören und aktives Musizieren schaffen geistige und emotionale Freiräume, die dem Stressabbau und der Entspannung dienen.
Wie stimulierend Musik auch aus wissenschaftlicher Sicht ist, erkennt man unter eher kritischem Vorzeichen nicht zuletzt an der Präsenz von Musik in Supermärkten und Einkaufszentren – hier wird Musik gezielt eingesetzt, um die Käuferstimmung zu heben und Käufer zu Mehreinkäufen zu verleiten.
Wenn Sie dieser unfreiwilligen Beschallung schon nicht entgehen können, liegt es immerhin ganz allein in Ihrer Macht, die häusliche Dauerberieselung abzuschalten. Übrigens kann man auch als Erwachsener noch gut in den Instrumentalunterricht einsteigen.
Mit zunehmendem Alter lässt zwar die Fingerfertigkeit nach, doch der Spaß am Musizieren ist wichtiger als das perfekte Ergebnis.

 

Musik im Alter
Im Alter kann Musik eine weitere Funktion bekommen: Sie unterstützt die Erinnerung. Mitunter reichen schon ein paar Takte einer in jungen Jahren gehörten Melodie, um ganze Lebenszusammenhänge aus der Vergangenheit wieder ins Bewusstsein zu rufen. Wer einmal selig lächelnde Senioren beim Tanztee beobachten durfte, weiß, wovon die Rede ist.
Die Funktion von Musik als Erinnerungsbrücke macht man sich heute auch in der Pflege von Demenzkranken zunutze. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung führte als Beispiel unlängst den Musiklehrer Axel Rüdiger an, der seit 16 Jahren auch als Musiktherapeut in geriatrischen Krankenhäusern und Altenheimen in Nordhessen arbeitet.
Es wird eine Pflegerin zitiert: „Die Wirkung auf unsere Bewohner hilft uns bei der Arbeit. Sie sind aufgeweckter, ansprechbarer und vor allem ausgeglichener.
Die sonst oft extremen Gefühlsschwankungen werden deutlich abgeschwächt und eine ausgeglichene Stimmung kommt allen zugute“. Insbesondere das gemeinsame Singen von Volksliedern scheint sehr positive Wirkungen zu zeigen – mit einem Mal sind bei Menschen, die ihre Tage sonst in völliger Apathie verbringen, Melodien und Texte wieder präsent.
Wenn die heute 50-Jährigen sich in ferner Zukunft mit Demenz konfrontiert sehen, werden es vermutlich keine Volkslieder mehr sein, die Erinnerungsbrücken schaffen, sondern eher die Highlights der Rock u. Popkultur.
Eine erheiternde Vorstellung? Hauptsache, es hilft, das Leben lebenswerter zu machen!

 

 

Von der Theorie zur Praxis: Musizieren, aber wie?
Viele Menschen würden gern ein Instrument spielen, trauen sich aber nicht, weil sie sich für unmusikalisch halten. Tatsächlich sind die meisten Menschen von Natur aus musikalisch – sie empfinden Freude an Tönen und Klängen und an der Bewegung zu Musik!
Mangels Gebrauch und Übung sind die Fähigkeiten zum aktiven Musizieren oft verschüttet.
Doch was verschüttet ist, kann man auch wieder freilegen. Lassen Sie es also einfach auf einen Versuch ankommen! Das Alter spielt übrigens keine Rolle.
Zwar lernen Kinder und Jugendliche am leichtesten, doch der Zugang zu einem Instrument lässt sich auch im fortgeschrittenen Alter noch finden.
Man wird es dann vielleicht nicht mehr zur Meisterschaft bringen, doch kommt es darauf ja gar nicht an.
Genießen Sie einfach den Spaß am Musizieren!